
Ein Punkt pro Folie – In 5 Schritten zur übersichtlichen und einprägsamen Präsentation
Fällt es Ihnen auch häufig schwer, bei Präsentationen dem Vortragenden zuzuhören und gleichzeitig den Inhalt auf den Folien zu verstehen? Lesen Sie sich eine Folie durch und merken dann, dass Sie in der Zwischenzeit die verbalen Ausführungen des Präsentierenden verpasst haben bzw. diesen nun nicht mehr folgen können? Diese Art von Präsentation ist nicht nur für den Zuhörer anstrengend, sondern auch aus Sicht des Vortragenden höchst ineffizient: Das Gesagte und das Geschriebene konkurrieren hier um die Aufmerksamkeit des Publikums, anstatt sich gegenseitig zu ergänzen. Unser Leitfaden zur optimalen „Ein Punkt pro Folie“ hilft das Zusammenspiel zwischen Gesagtem und Geschriebenem zu perfektionieren.
Konzentrieren Sie sich auf eine Hauptaussage pro Folie
Wie der Name vermuten lässt, geht es bei dieser Art von Präsentation darum, sich pro Folie auf eine wesentliche Aussage zu konzentrieren. Gemäß dem Grundprinzip „One message per slide. One slide per message.“ sollte jede Folie eine klare Hauptaussage haben und für jede wichtige Aussage sollte es eine eigene Folie geben. Analog zu einer Bedienungsanleitung, in der jeder Schritt in kurze, verständliche Unterschritte aufgeteilt wird, die dann Schritt-für-Schritt in einer chronologischen Reihenfolge erläutert werden, wird auch in einer Präsentation optimalerweise nur ein Punkt gleichzeitig gezeigt und jede Folie baut auf der vorherigen auf. Die Präsentationsfolien bleiben also simpel und leicht zu verstehen, während der Kontext der Folien und weitere Details im Rahmen des Vortrags mündlich erklärt werden.

3 Gründe, warum Sie sich auf einen Punkt pro Folie beschränken sollten
GRUND 1: DAS PUBLIKUM IST NUR BEGRENZT AUFNAHMEFÄHIG
Ein Argument dafür, sich auf eine Aussage pro Folie zu konzentrieren, ist, dass die Zuhörer nur eine gewisse Menge an Informationen aufnehmen bzw. behalten können. Werden zu viele Informationen auf einmal präsentiert, verwässert das die Botschaft der Präsentation. Außerdem trifft auf diese Weise jeder im Publikum eigene Annahmen hinsichtlich der Wichtigkeit der präsentierten Informationen und merkt sich somit etwas Anderes. Indem man den Zuhörern aber direkt die zentralen Aussagen präsentiert, hilft man ihnen die Nachricht aufzunehmen und stellt sicher, dass alle die gleiche Botschaft mitnehmen.
GRUND 2: ZU VIELE INFORMATIONEN ÜBERFORDERN DIE ZUHÖRER
Präsentiert man dem Publikum lange Listen bzw. Aufzählungen oder große Blöcke von Text, sind die Zuhörer aufgrund der bloßen Menge an Informationen überfordert und gegebenenfalls gelangweilt. Werden die selben Inhalte jedoch nicht gleichzeitig gezeigt, sondern auf mehrere Folien aufgeteilt und Stück für Stück erklärt, hat der Zuhörer mehr Zeit den Inhalt jeder einzelnen Folie richtig aufzunehmen und zu verarbeiten. Die präsentierten Informationen sind somit wirkungsvoller und werden besser verstanden, wodurch die Präsentation für das Publikum interessant und anregend bleibt.
GRUND 3: AUSFÜHRLICHE FOLIEN LENKEN VOM VERBALEN VORTRAG AB
Die meisten Menschen wollen bei Präsentationen gerne dem Vortragenden zuhören. Wenn die Folien aber zu ausführlich sind, führt das dazu, dass das Publikum zunächst die Inhalte auf der präsentierten Folie durchliest und sich erst im Anschluss wieder auf die Ausführungen des Vortragenden konzentriert. Befindet sich stattdessen nur ein Punkt auf jeder Folie, können die Zuhörer diesen schnell aufnehmen und dann direkt ihre volle Aufmerksamkeit zurück auf den Vortragenden richten. Die einzelnen Folien sollten also in zehn Sekunden oder weniger zu verstehen sein und somit die verbalen Ausführungen nur unterstützen und nicht ersetzen.
In 5 Schritten zur klaren Präsentation
Schritt 1: Gliedern Sie zu Beginn ihre Gedanken

Skizzieren Sie zunächst eine Gliederung der verschiedenen Ideen, die Sie in ihrer Präsentation ansprechen wollen. Da jede Idee auf einer eigenen Folie steht, ist es besonders wichtig, klare und fließende Übergänge zwischen den einzelnen Folien zu haben. Nur so kann sichergestellt werden, dass auch die Zuhörer das übergeordnete Ziel bzw. die Struktur der Präsentation überschauen und somit dem „Flow“ der Präsentation folgen können.
Schritt 2: Fassen Sie jede Idee in einem Satz zusammen

Fassen Sie jede Idee in einem Satz zusammen, den Sie dann verbal weiter ausführen können. Orientieren Sie sich hierbei an einem Essay: Die Überschriften bzw. Unterüberschriften entsprechen dem, was auf den Folien steht und die Textblöcke dem, was Sie mündlich dazu erklären. Wichtig ist es hierbei, dass die Folien zwar kurz und aussagekräftig sein sollten, jedoch gleichzeitig auch genug Worte enthalten müssen, damit das Publikum versteht, was man weiter ausführen will.
Schritt 3: Verzichten Sie auf Aufzählungen

Vermeiden Sie Aufzählungen mit Bullet Points, da diese eine Liste darstellen und für die Zuhörer meist abschreckend wirken. Besser ist es, jeden einzelnen Aufzählungspunkt auf eine eigene Folie zu stellen und sich der Thematik somit Schritt-für-Schritt zu nähern, indem man sich nur auf eine Idee auf einmal konzentriert.
Schritt 4: Stellen Sie Zusatzinformationen auf einem Handout bereit

Haben Sie detaillierte Informationen oder technische Ausführungen, die Sie in ihrer Präsentation nicht unterbringen können? Dann bereiten Sie ein Handout vor, dass diese zusätzlichen Informationen enthält. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass Ihr Vortrag nicht mit zu vielen Informationen überladen wird. Außerdem können Sie so die Hauptaussagen Ihrer Präsentation noch einmal zusammenfassen und dem Publikum zur Verfügung stellen.
Schritt 5: Machen Sie sich mit dem Material vertraut

Bei Präsentationen, die sich auf eine Aussage pro Folie beschränken, ergeben sich einige Besonderheiten für den Vortragsstil und die visuelle Gestaltung der Folien. Je weniger Inhalt sich auf den Folien befindet, desto mehr steht der verbale Vortrag im Vordergrund. Daher ist es besonders wichtig, dass der Vortragende sein Material kennt. So kann er auf natürliche Weise sprechen und dadurch den Enthusiasmus rüberbringen, den man beim simplen Vorlesen von Präsentationsfolien vermissen würde. Außerdem hat man bei knappen Folien mehr Spielraum für die Foliengestaltung: Aussagen können durch wirkungsvolles Design und Bildsprache verstärkt werden.
Qualität und „Flow“ wichtiger als Folienanzahl
Eine Hürde, die Sie beim Ausarbeiten einer solchen Präsentation nehmen müssen, ist sich keine Sorgen um die Anzahl der Folien zu machen. Stattdessen sollten Sie den Fokus darauf legen, die Präsentation für das Publikum informativ und spannend zu gestalten. Wenn Sie diese Besonderheiten und das generelle Vorgehen zum Erstellen einer „Ein Punkt pro Folie“ Präsentation beachten, wird Ihre Präsentation garantiert Ihre Zuhörer begeistern und Ihre grundlegende Herangehensweise an Präsentationen verändern.